• 18.10.2024
  • Goltdammer's Archiv für Strafrecht (GA)

Die relationale Rekonstruktion des Strafrechts – bizarr, banal oder bahnbrechend?

So wie die Philosophie ihre Zeit in Gedanken zu fassen sucht, so nimmt auch die Strafrechtswissenschaft immer wieder zeitgenössische philosophische Strömungen auf, um ihren Gegenstand in neuem Licht zu betrachten. Eine Gruppe verwandter Ansätze in der amerikanischen Metaethik hat es in jüngerer Zeit unternommen, die formale Struktur moralischen Sollens juristisch zu deuten. Dass das Recht daraus Inspiration gewinnen kann, erscheint fraglich. Hirsch versucht sich daran, das Strafrecht als Geflecht individueller Paarbeziehungen zu rekonstruieren. Ob dies erfolgreich und fruchtbringend ist, wird skeptisch beurteilt, zumal formale Strukturen allein keine gesellschaftlichen Funktionen erfassen können.

Goltdammer's Archiv für Strafrecht (GA)

Quelle:
Goltdammer's Archiv für Strafrecht (GA)

Fundstelle:
GA 2024, 562-573

Autoren:
Carl-Friedrich Stuckenberg